Stasi-Unterlagen-Archiv lädt zu Vortrag ein

1955 fand die 1. Genfer Atomkonferenz für die friedliche Anwendung der Kernenergie statt und zeigte die weltweiten Bestrebungen auf diesem Gebiet. In der BRD gab es bald Überlegungen, diese Technik für Schiffsantriebe zu nutzen. Die Fachleute in der DDR wollten nicht zurückstehen. Sie erwirkten einen Beschluss, auf der Warnowwerft Warnemünde eine Studie und ein Projekt „Frachtschiff mit Kernantrieb“ zu erarbeiten.

Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) beobachtete dieses Vorhaben sehr aufmerksam.

Das Ergebnis lag 1958 vor, fand aber nicht die erforderliche Unterstützung in der SED-Spitze, zumal die DDR-Führung im Zeitraum 1959/1960 eine generelle Wendung in ihrer Politik auf dem Gebiet der Kerntechnik vornahm. Die weitere Bearbeitung wurde erst zum Institut für Schiffbau, dann zur Technischen Fakultät der Universität Rostock delegiert und verflachte. 1966 wurden die Arbeiten eingestellt.

Der Referent Prof. Dr. Franz Spychala ist ein ausgewiesener Schiffbau-Experte und Technik-Geschichtsforscher. Er stellt erstmalig die Ergebnisse seiner Recherchen vor, für die er auch Stasi-Unterlagen ausgewertet hat.

Termin: Do., 25. Januar 2024, 18.00 Uhr

Referent: Prof. Dr. Franz Spychala, Schiffbau-Experte

Moderation: Dr. Volker Höffer, Bundesarchiv – Stasi-Unterlagen-Archiv Rostock

Ort: Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit Rostock (DuG)

Grüner Weg 5, 18055 Rostock

Der Eintritt ist frei.