Der Frauenkreis Kühlungsborn lädt ein
Thema: Einspruch nicht vorgesehen – Eine Autobiografie zwischen klerikalem Missbrauch und Waffendienstverweigerung in der DDR
Referent: Andreas Tschöke, Henstedt-Ulzburg
Andreas Tschöke, in Rostock aufgewachsen, beschreibt in seiner Autobiografie seine religiöse Sozialisation und die Anfeindungen und Repressalien, die er dadurch im sozialistischen Staat erfahren hat. Kirche war für ihn geistige und geistliche Heimat und wohltuende Gegenwelt zur Diktatur der DDR. Doch die Beheimatung im kirchlichen Milieu wird viele Jahre überschattet durch die sexuellen Annäherungsversuche eines Geistlichen.
Tschöke, der sich später auf den Weg macht, Priester zu werden, kämpft mit seinen furchtbaren Erfahrungen. Nach einem wiederholten Missbrauch durch den Geistlichen verzweifelt er und versucht, Hilfe zu bekommen. Doch niemand hilft ihm. Hoffnungslos bricht er das Theologiestudium ab. Bei einem erneuten Versuch, seiner Berufung folgen zu können, wird er zu einem Praktikum direkt in die Gemeinde des Täters, der inzwischen Pfarrer ist, geschickt. Hier kommt es zum Eklat, doch wiederum will ihm niemand helfen, nicht einmal der Bischof. Der Autor wirft anhand seines Schicksals Licht auf die dunklen Seiten sozialistischer und klerikaler Machtstrukturen und ihrer Doppelmoral.
Wann: 9. Oktober, 19.00 Uhr
Wo: Saal der Kath. Gemeinde,
Ostseeallee 1b, Kühlungsborn