Weiterhin dynamische Situation um ukrainische Geflüchteten, Erstregistrierung über Online-Portal ab sofort möglich

Seit zwei Wochen leben Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Rostock. Mit Stand 25. März halten sich 1.411 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer im Landkreis Rostock auf. Eine Erstregistrierung in der Ausländerbehörde ist in diesen Fällen erfolgt, sodass u.a. Sozialhilfeleistungen in Anspruch genommen werden können. Eine abschließend erkennungsdienstliche Registrierung (dazu gehört u.a. ein biometrischer Scan) ist bisher von 257 Menschen erfolgt.

Ab sofort ist eine Erstregistrierung über ein Online-Portal möglich. Das Portal ist auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch verfügbar und kann über die Internetseite www.landkreis-rostock.de/ukraine oder über https://ukraine.landkreis-rostock.de aufgerufen werden.

Die Situation ist weiterhin dynamisch, da noch kein geregeltes Zuweisungsverfahren greift. Es ist immer noch schwer vorherzusehen, wie viele Menschen im Landkreis Rostock Zuflucht suchen werden und wie viele von ihnen auch tatsächlich im Landkreis Rostock bleiben. Oftmals dient der Landkreis Rostock nur als Zwischenstation. In diesem Fall werden Notunterkünfte für wenige Stunden oder Tage in Anspruch genommen, bevor die Flüchtlinge ihren Weg fortsetzen.
Aufgrund dieser dynamischen Lage stellen bedarfsgerechte Planungen, wie zum Beispiel für Plätze in der Kindertagespflege eine besondere Herausforderung dar. Der Landkreis Rostock ist bestrebt, in all diesen Fragen eine schnelle Hilfeleistung zu bieten.

Großteil der Geflüchteten in privaten Wohnangeboten aufgenommen

Ein Großteil der ukrainischen Geflüchteten leben in privaten Wohnangeboten der Einwohnerinnen und Einwohner.
Der Landkreis Rostock selbst hat mehrere Wohnungen angemietet, die nunmehr ausgestattet werden. Zusätzlich gibt es Plätze in Gemeinschaftsunterkünften in Güstrow, Bad Doberan, Lohmen und Jördenstorf. Diese sind nahezu alle belegt. Außerdem hat die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow in ihren Wohnheimen 100 Geflüchtete aufgenommen.
Notunterkünfte hält der Landkreis Rostock an fünf Standorten für insgesamt 880 Menschen bereit. Derzeit ist nur eine Notunterkunft in Bad Doberan in Nutzung. Davon sind mit Stand Freitagvormittag 69 Plätze (von 150) belegt. Weitere Notunterkünfte in Bad Doberan, Güstrow, Teterow, Graal-Müritz und Bützow können nach Bedarf kurzfristig in Betrieb genommen werden.

Ehrenamtliches Engagement anhaltend hoch

Ehrenamtliche Hilfe bietet Halt und ist in diesen schweren Zeiten unentbehrlich. Das Angebot an ehrenamtlichen, privaten Initiativen ist im Landkreis Rostock immer noch anhaltend hoch. „Ich bin dankbar für die unermüdliche Unterstützung aller ehrenamtlichen Einwohnerinnen und Einwohner. Viele Menschen werden aktiv, benötigen aber Unterstützung durch die staatlichen Strukturen. Diese gewährleisten wir. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sozialamtes, der Ausländerbehörde und der Kasse sind im vollen Einsatz, um die vielen Anliegen zu bearbeiten. Sogar am Wochenende. Dafür ein herzliches Dankeschön! Bedanken möchte ich mich darüber hinaus bei allen Hilfsorganisationen im Landkreis Rostock. Die Zusammenarbeit läuft gewohnt reibungslos und koordiniert – zu jeder Tages- und Nachtzeit“ sagt Sebastian Constien. Der Landrat bittet um Verständnis und Geduld, wenn nicht alle Anliegen sofort geklärt werden können. Auch die Kreisverwaltung stellt die aktuelle Coronapandemie personell zusätzlich vor große Herausforderungen. „Ich nehme aber wahr, dass die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und den privaten Initiativen immer besser aufeinander abgestimmt werden,“ so Constien.
Sozialdezernentin Anja Kerl betont: “Ohne den enorm großen Einsatz der Beschäftigen des Landkreises Rostock, die auch aufgrund der Erfahrung und viel persönlichem Engagement Berge versetzen, wäre diese Ausnahmesituation gerade nicht zu bewältigen. Mit vereinten Kräften werden täglich mehrere Hundert Fallakten aufgenommen und bearbeitet. In dieser Zeit funktionieren Dinge anders, als wir sie aus vergangenen Flüchtlingskrisen kennen. Dies ist besonders auf die dezentrale Einwanderung der geflüchteten Menschen zurückzuführen. So lange ein zentrales Zuweisungsverfahren noch nicht vollumfänglich greift, werden wir diese besondere Situation gemeinsam stämmen müssen.“

Alle Informationen zu diesem Thema halten wir unter www.landkreis-rostock.de/ukraine , zum Teil auch auf Ukrainisch, aktuell. Auch weiterführende Links sind dort zu finden.
Der Landkreis Rostock sucht dringend weitere Übersetzer. Menschen, die Ukrainisch oder Russisch sprechen und an einer längerfristigen Zusammenarbeit interessiert sind, können sich gern an wiralle@lkros.de oder an die Pressestelle des Landreises Rostock wenden.