Die Geschichte des Bluessängers Harro Hübner

Zeitzeugengespräch, Auszüge aus Stasi-Akten und Konzert

Zu einem Zeitzeugengespräch und Konzert mit Harro Hübner laden die Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und das Stasi-Unterlagen-Archiv Rostock in die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit in Rostock ein. Die Veranstaltung gehört zur Reihe „Unterdrückt – Zerbrochen – Widerstanden. Schicksale in Ostdeutschland 1945–1989“.
Harro Hübner ist heute einer der bekanntesten Bluessänger Deutschlands, ein Freigeist und Verfechter von Freiheit und Selbstbestimmung. 1965 in Kühlungsborn geboren, lernte er früh die Grenzen für ein selbstbestimmtes und freies Leben in der DDR kennen. Er geriet in Konflikt mit dem SED-Regime und der Staatssicherheit. 1983 kam es bei einem Auftritt zur ersten Festnahme. Als Hübner bei der Band „Keimzeit“ war, erhielt die Gruppe wegen eines „Kinderliedes“ Auftrittsverbot. Nach einem Fluchtversuch im Juni 1989 landete er im Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit Berlin-Hohenschönhausen. Dort stimmte er im sogenannten „Freihof“ den Song „Ketten werden knapper und brechen sowieso…“ der verbotenen Gruppe Renft an, andere Häftlinge stimmten ein.
In den umfangreichen Stasi-Unterlagen ist dokumentiert, warum Harro Hübner die DDR verlassen wollte, warum er mit seiner Frau 1988 einen Ausreiseantrag stellte bzw. 1989 den Fluchtversuch wagte und welche Folgen das hatte.
Über seine Erfahrungen in der DDR und in der Haft spricht Harro Hübner mit Dr. Volker Höffer (Stasi-Unterlagen-Archiv Rostock). Begleitend werden Auszüge aus seinen Stasi-Akten gezeigt. Außerdem spielt er live damals verbotene und andere für ihn wichtige Songs jener Zeit.
Aufgrund der erwarteten Resonanz, der begrenzten Platzanzahl und der Regelungen in der Corona-Pandemie ist eine Anmeldung erforderlich. Die Veranstaltung wird an zwei Tagen angeboten.

Termin: Dienstag, 02. November 2021, 19.00 Uhr
und Mittwoch, 03. November 2021, 19.00 Uhr
Ort: Dokumentations- und Gedenkstätte
in der ehemaligen Untersuchungshaft
der Staatssicherheit Rostock (DuG)
Grüner Weg 5, 18055 Rostock

Der Eintritt ist frei.
Anmeldung:
per E-Mail: dug-rostock@lpb.mv-regierung.de
oder telefonisch: 0157 30285136